Neu im Vergleich zur alten Brauerei ist die Wärmerückgewinnung mit EquiTherm. Das System versorgt den Maischprozess mit rekuperierter Energie aus der Würzekühlung. „Das macht einen Riesenunterschied beim Energieverbrauch,“ sagt Nicolás Deus. Insgesamt sind die Brauerei und alle Anlagen auf maximale Energieeffizienz getrimmt, die Gesamtverdampfung zum Beispiel beträgt nur drei bis vier Prozent. Investiert wurde auch in eine Anlage zur Rückgewinnung von CO2, das beim Gären entsteht. So muss die Brauerei nicht nur weniger CO2 zukaufen, sie senkt auch ihren CO2-Fußabdruck erheblich. Rund vier Tonnen Rohgas bereitet die Anlage pro Stunde auf und ist damit eine der größten, die Steinecker je gebaut hat. Überhaupt steht Nachhaltigkeit als wichtiges Ziel über allen Entscheidungen, betont Nicolás Deus: „Wir haben nicht nur den Gewinn im Blick, sondern auch unsere Philosophie der positiven Wirkung. Wenn wir für Nachhaltigkeitsmaßnahmen extra Geld brauchten, hat der Vorstand es genehmigt.“
Eine Besonderheit ist die aufwändige Verrohrung zwischen Sudhäusern und Keller: Beide Produktionslinien können gekreuzt miteinander gefahren werden – also Sudhaus eins auf Gärkeller zwei und umgekehrt. Umgesetzt wurde das von Steinecker mit entsprechend angepasster Software und der steuerbaren Ventiltechnik von Evoguard. „Dieses Feature haben wir intensiv diskutiert, weil es um einiges teurer ist,“ erinnert sich Nicolás Deus. Aber Estrella Galicia gewinnt damit genau die Flexibilität, die sie braucht. Nun kann die Produktion fast überall auf die andere Linie wechseln: Vor und nach den Whirlpools, auf dem Weg zum Gärtank oder zum Hefemanagementsystem, bei der Weiterleitung des Biers in den Keller, zwischen den Gär- und Reifetanks und zwischen den Filterlinien. Miguel Calvo erklärt die Vorteile: „Wir sind zum Beispiel nicht auf eine Linie festgelegt, nur weil da Hefe eingeplant ist oder irgendwelche anderen begrenzenden Faktoren vorliegen. Wir können dann einfach auf die andere Linie wechseln. Seit der Inbetriebnahme haben wir diese Möglichkeit schon so oft genutzt, dass es sich bereits jetzt gelohnt hat. Und Steinecker hat das wirklich sehr gut realisiert.“
Den Spagat aus langsamem Brauen und den Anforderungen des Weltmarkts schaffen wir mit maximaler Flexibilität und Effizienz.
Miguel CalvoDirector of Engineering bei Hijos de Rivera